„Ich rege mich auf, weil ich eine bedeutungslose Welt sehe“

Seltsame Aussage, finden Sie nicht auch? Warum sollten wir uns aufregen, wenn wir eine bedeutungslose Welt sehen? Wenn wir den Dingen keine Bedeutung geben würden, hätten wir auch keinerlei Grund, uns aufzuregen.

Die Begründung aus „Ein Kurs in Wundern“ lautet sinngemäß: Wir regen uns ja häufig auf, wenn wir uns in einer Mußestunde so die Welt betrachten. Was Trump wieder für einen Unsinn erzählt, warum wir Menschen die Umwelt zerstören, der Partner immer zu spät kommt, und wenn der Fahrer vor uns mal wieder vor sich hin träumt und uns nicht vorbei lässt.

Es gibt also eine Menge Gründe, sich aufzuregen. Doch „Ein Kurs in Wundern“ sagt uns: Du regst Dich nicht auf, weil Du alle diese seltsamen und verrückten Dinge siehst. Der wahre Grund, aus dem Du dich aufregst ist, dass Du völlig verzweifelt darüber bist, dass all dies in Wahrheit keine Bedeutung hat.

Diese Welt ist eine Illusion. Im Vergleich zur Ewigkeit stellt sie nur ein kurzes Aufflackern eines Lichtblitzes dar. Diese Welt ist nicht die Wirklichkeit. Sie ist ein Traum. Und als solcher hat sie keine Bedeutung.

Unser Ego jedoch möchte uns die ganze Zeit etwas anderes einflüstern:

„Diese Welt muss eine Bedeutung haben. Es gibt gute Dinge und schlechte, angenehme und unangenehme, schöne und hässliche. Die Welt braucht eine Bedeutung, sonst ist das Ganze doch sinnlos“.

Doch alle diese Bewertungen sind es, die unser Leid erschaffen. Wer heute Erfolg hat, bei dem wird der Mißerfolg nicht lange auf sich warten lassen. Wer heute etwas Schönes sieht, wird vielleicht schon morgen vor etwas Ekligem die Nase rümpfen. Wer heute auf dem Höhepunkt steht, sollte sich für die Talfahrt vorbereiten.

In Lektion 11 aus „Ein Kurs in Wundern“ beleuchteten wir bereits, dass die Welt keine Bedeutung hat.

Wer einmal über die scheinbare Bedeutung der Dinge hinaus gegangen ist, weiß, dass sich dahinter tiefer Frieden, Glück und Liebe befinden.

Beispiel gefällig?

Horst kommt beruflich nicht weiter. Immer wieder findet er neue Ausreden und geschickte Taktiken, um nicht wirklich aktiv zu werden. Wir unterhalten uns über seine Bequemlichkeit. Auf einmal stellt Horst fest, dass sich hinter dieser Bequemlichkeit eigentlich Abwehr befindet. Als ich ihn auffordere, weiter zu gehen, erkennt er das Gefühl Trotz, gefolgt von Wut, Ärger und Hilflosigkeit. Darunter taucht Angst auf. Ein altes körperliches Symptom kommt wieder zum Vorschein und schließlich, noch einen Schritt weiter, taucht er wieder ein, in das Leben und die Freude.

Was war hier passiert? Alte Erlebnisse führten durch deren Bewertung zu den unterschiedlichen Emotionen. Auf jedes Gefühl propfte sich noch ein weiteres auf. Das vorläufige Ende all dieser Bewertungen und der dadurch entstandenen Emotionen waren Erfolglosigkeit und körperliche Symptome.

Der Weg zurück erfolgte über die bewertungsfreie Betrachtung. Wir sehen uns an, was da ist, aber wir geben ihm keine Bedeutung. Weder der Trotz, noch die Wut, noch die Bequemlichkeit ist schlecht. Wir schauen es an und lassen es gehen. Und dann gilt das Wort aus „Ein Kurs in Wundern“:

„Aber weil sie (die Welt) bedeutungslos ist, bist du genötigt, auf sie zu schreiben, was sie für dich sein soll. Das ist es, was Du in ihr siehst. Das ist es, was in Wahrheit bedeutungslos ist. Unter Deinem Wort steht Gottes Wort geschrieben. Die Wahrheit regt dich jetzt auf, aber wenn deine Worte ausgelöscht worden sind, wirst du die Seinen sehen.“

Das schöne an diesem Coachingbeispiel ist, dass Horst – innerhalb weniger Minuten – die Wahrheit dieser Lektion am eigenen Leib wirklich erfahren hat. Als er in das Leben und die Freude eingetaucht ist, erfuhr er „Gottes Wort“.

Wenn wir aufhören, der Welt eine Bedeutung zu geben. Und wenn wir erkennen, dass unsere Aufregung daher stammt, dass wir genau davor Angst haben („Hilfe, was kommt dann? Dann ist da ja nichts mehr“), können wir den Frieden erleben.
Häufig halten wir an alten Gedanken und Egomustern fest (wir geben den Dingen unsere Bedeutung), weil wir Angst haben, dass, wenn wir damit aufhören, einfach nichts mehr da ist.

Übung: Sehen Sie sich um (oder denken Sie an innere  Erfahrungen) und betrachten Sie jeden Gegenstand möglichst gleich lang. Sagen Sie sich dabei:

„Ich denke, ich sehe eine beängstigende, gefährliche, feindselige, traurige, böse und eine verrückte Welt.“

Und dann sagen Sie:

„Aber ich rege mich auf, weil ich eine bedeutungslose Welt sehe.“

Diese Übung ist eine gute Vorbereitung dafür, uns die Angst vor dem zu nehmen, was kommt, wenn unser Ego verschwunden ist.


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